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ARTVERGNÜGEN #45 Unsere 10 Tipps im Oktober

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Valerio Vittozzi_Soul Hand 1

Kunstherbst und Art Week sind doch keine Synonyme: Während die Art Week auf knapp eine Woche limitiert ist, beginnt der Kunstherbst jetzt eigentlich erst. Geschlossene Räume mit vielen Mensch sind wieder willkommene Wärmespeicher. Statt Weißwein nippt man an dunklem, roten und irgendwie passt Kunst besser zu fallendem Laub als zu knallender Sonne. Um eventuellen Stimmungslöchern den Garaus zu machen, versorgt das ARTVERGNÜGEN euch zukünftig immer am ersten Dienstag des Monats mit mehr Kunst als ihr in eure voll gepackten Leben stecken könnt. Wir meinen’s gut mit euch.

1. Absolventenausstellung der Ostkreuzschule für Fotografie
In das verlängerte Wochenende geleiten euch morgen Abend die Absolventen der Postgraduierten-Klasse der Ostkreuzschule für Fotografie. Ein Name, ein Siegel. Eröffnet wird am Mittwoch, den 2.Oktober um 19:00 Uhr im Kunstquartier Bethanien.

Die Ausstellung läuft bis 7. Oktober, immer von 12:00 – 20:00 Uhr.

2. Videokunst zur Tageswende
Ab sofort gibt es wieder mehr Nacht am Tag. Eine Wohltat ist es da zu wissen, dass mit Ende der Sommerpause das Videoart at Midnight zurück kehrt. Die Stimmung in diesem cineastischen Wohnzimmer ist stets entspannt, man ist dankbar für die Einkehrmöglichkeit am letzten Feierabend der Woche und lässt sich überraschen mit einem bestens kuratierten Video(kunst)programm. Dieses Mal mit Filmen von Candice Breitz.

Zur Tageswende vom 25. auf den 26. Oktober, um 00:00 Uhr im Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30.

3. Kunst im Krematorium
Als Stichwort hatte ich mir “Konservatorium” notiert. Wie dumm. Ich meinte natürlich “Krematorium” und in solchem, Berlins einst größtem nämlich, eine Galerie zu eröffnen ist nicht wirklich konservativ.

Galerie Patrick Ebensperger, Plantagenstraße, Berlin-Wedding
Dienstag bis Freitag 12:00-18:30 Uhr
Samstag 12:00-16:00 Uhr

4. Jeppe Hein stellt die Kirche auf den Kopf
Leitmotiv Kreuz: Vom Krematorium zur Kirche. Installationen in der St.Agnes sind Spektakel. Sie ziehen sich hier ausladend durch das sakrale Schiff, spielen mit den Dimensionen und Perspektiven. So auch Jeppe Hein. Dass der Däne einst Olafur Eliasson, Meister der naturalistischen Illusion, assistierte, ist nicht zu übersehen.

Bis 20. Oktober von Donnerstag bis Sonntag, 11:00-18:00 Uhr
Alexandrinenstraße 118-121

5. Malerei von Ahmed Alsoudani
Selektiert als eine der 100 besten Ausstellungen des Herbstes im weltweiten Vergleich (BLOUIN-Special zur Berliner Art Week): Die aktuelle Show des in Baghdad geborenen und in New York aufgewachsenen Ahmed Alsoudani bei vw (VeneKlasen/Werner). Seine Malereien zeigen grausige Kriegsszenen, deren Horror aber zunächst durch fantasievolles Chaos und fröhliche Farbigkeit camoufliert wird.

Bis 2. November bei VW VeneKlasen/Werner in der Rudi-Dutschke-Straße 26.
Dienstag bis Samstag 11:00-18:00 Uhr

AhmedAlsoudani_c_vw_2

6. Fotografie von Sebastian Stumpf
Kopf in Wand, Kopf in den Sand, Kopf in Haimaul, Künstler in Pfütze. Sebastian Stumpfs Werke sind der stumme Akt selbst sowie die Dokumentation des starren Verharrens. Planking für die Kunst.

Galerie Thomas Fischer, Potsdamer Straße 77-87, Haus H
Noch bis 9. November, immer Dienstag bis Samstag, 11:00-18:00 Uhr

Strumpf_c_ThomasFischer

7. Beuys in der Galerie Bastian
Beuys war mit seinem erweiterten Kunstbegriff – „die Fähigkeiten des Menschen als Kapital“ – in seiner Schaffensphase ein Exot – und droht jetzt vergessen zu werden. „Gebt ihn frei!“ forderte die Monopol (08/2013). 160 Zeichnungen, Aquarelle und Collagen von Deutschlands radikalstem Nachkriegskünstler werden in der Galerie Bastian nach 25 Jahren der Reifephase vom 12. Oktober bis 8. Februar gezeigt.

Am Kupfergraben 10, Berlin-Mitte
Do/Fr, 11:00-17:30 Uhr
Sa, 11:00-16:00 Uhr

8. Die Abstraktion der Hilma af Klint
Ebenfalls vom Vergessen bedroht ist die schwedische Pionierin der Abstraktion, Hilma af Klint. Es gab eine Zeit, in der ihre anthroposophisch inspirierten Malereien und Zeichnungen weltweit gezeigt wurden. Die Künstlerin war aber von derartigen Selbstzweifel befallen, dass sie am Ende ihres Lebens ein 20jähriges Ausstellungsverbot aussprach. Die sind nun zu Ende.

Bis 6. Oktober im Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50-51

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9. Schwarze Gedanken bei Esther Schipper
Noch kein Mal bewies sich der Weg zu Esther Schipper als überflüssig. “Black Thoughts” war eine kontemplative Wohltat nach der Schieberei durch die abc. Ari Benjamin Meyer verarbeitet die musikalische Vorlage von Erik Satie – und zwar nicht seine Kassenschlager – als repetative Performance und Wandtapete. Jedes weitere Wort würde mich in einen Kauderwelsch verwickeln. Macht euch selbst ein Bild und zwar schnell.

Bis 5. Oktober immer Dienstag bis Samstag, 11:00-18:00 Uhr am Schöneberger Ufer 65.

Unmengen düsterer Schwärze und verdammt wenig Vergnügen seid ihr in diesem ARTVERGNÜGEN ausgesetzt. So kann ich euch nicht entlassen. Tanzt, tanzt, tanzt!

10. Unverfälschter Kunstgenuss bei der STROKE Art Fair

Die STROKE Art Fair lehnt die Insignien und den wirtschaftlichen Kalkül des Kunstmarktes ab –“keine Privat-Jets, irritierende Live-Performances und ehrfürchtiges Line-up“. Drei ganze Abende klingen am langen Wochenende zudem mit einer Party aus:

Mittwoch, 2.Oktober, STROKE Opening Party mit Muschi Kreuzberg
Freitag, 4.Oktober, STROKE Urban Party
Samstag, 5.Oktober, STROKE Closing Party mit Fuck Me Now And Love Me Later

Vom 03. bis 06.Oktober in der Alten Münze, Molkenmarkt 2.
Donnerstag bis Samstag 13:00-22:00h Uhr, Sonntag 13:00-18:00 Uhr
Eintritt: 10 Euro. Studententage (Do, Fr): 8 Euro.

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Und: Wir gönnen euch den Genuss. Wir verlosen 2×2 Tickets für die STROKE Art Fair unter all jenen, die uns in die Kommentare schreiben, welche/r ihr/e Lieblingskünstler/in ist.

Titelfoto: Valerio Vittozzi – Soul Hand


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